Teil 7: Pfeffer als Lebenselixier
Indische Küche ist mehr, als die Zubereitung leckerer Speisen. In der ayurvedischen Philosophie spielt Ernährung eine zentrale Rolle. Nahrungsmittel werden den drei Doshas, den physiologischen Temperamenten des Körpers zugeordnet.
Pfeffer wird in den klassischen Texten der Ayurveda-Literatur immer wieder erwähnt. Er habe eine die Nerven stimulierende, herzstärkende, krampflösende und aufbauende Wirkung. Das Gewürz wird sowohl bei Erkältungen, als auch bei Atemwegserkrankungen, wie chronischer Bronchitis oder Asthma eingesetzt. Weiter gilt Pfeffer als Verjüngungsmittel.
Das medizinische System des Ayurveda hat sich vor ungefähr 2500 Jahren aus der Medizin der vedischen Zeit heraus entwickelt.
Doch die Spuren erster medizinischer Kenntnisse gehen noch viel weiter zurück. Der Anthropologe Andrea Cucina der Universität von Missouri-Columbia, fand Hinweise darauf, dass in der Region des heutigen Pakistans, bereits in der Steinzeit, also vor ungefähr 9000 Jahren zahnärztliche Eingriffe getätigt wurden.
Der Indologe Jean Filliozat vermutet, dass die ayurvedische Vorstellung der drei Doshas auch im antiken Griechenland bekannt war. Dafür spricht eine Textstelle in Platos Timaios, wo eine Krankheit beschrieben wird, die der Tridosha-Theorie stark ähnelt. Doch der Timaios galt schon in der Antike als schwer verständlicher Text und somit steht die These auf etwas wackligen Füssen.
Pfeffer taucht jedoch seit der Antike immer wieder als Heilmittel auf. Er findet sich bei Hippokrates und beim griechischen Arzt und Pharmakologen Pedanios Dioskorides, der als Militärarzt in Diensten der Kaiser Claudius und Nero stand.
Pfeffer wird auch noch von Hildegard von Bingen eingesetzt, zum Beispiel gegen chronische Bronchitis und Asthma. Hat Pfeffer tatsächlich eine medizinische Wirkung oder geht es primär darum, dass er äusserst wertvoll war? Ist Pfeffer in der Medizin auch heute noch ein Thema?